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Meditation: Mit allem verbunden

  • Mittwoch, 14 Mai 2014 00:00
Meditation: Mit allem verbunden

Mit der folgenden Meditation können Sie Ihre Verbundenheit mit der Welt in purer Freude fühlen. Diese Meditation können Sie an fast jedem Ort durchführen, ob bei einer Wanderung durch den Wald oder über Felder, auf dem Fußweg durch eine Stadt, in der Straßenbahn oder dem Zug, im Büro und selbst nach einer gewissen Übung auch während Besprechungen oder in Konferenzen, in denen es ja immer wieder Phasen des geistigen Leerlaufs gibt. Oder auch wenn Sie einfach nur irgendwo warten, beim Arzt, auf dem Bahnhof oder dem Flughafen.


Wenn Sie diese Meditation zum ersten Mal machen, ist es günstig, dies an einem ruhigen Ort zu tun, damit Sie Ihren Geist besser auf die Meditation richten können. Dies kann auf einem Stuhl oder Sessel, aber auch bei einem kurzen Spaziergang in der Natur sein. Die Ablenkungen sollten so gering wie möglich sein und Ihre Konzentration sollte weder durch Gemütlichkeit gedämpft noch durch Aufregung überreizt sein. Und natürlich sollten Sie dies nicht in Situationen tun, in denen Sie Ihre Konzentration für andere notwendige Tätigkeiten brauchen, wie der Achtsamkeit im Straßenverkehr. Nach einer gewissen Übung können Sie diese Meditation jedoch in fast jeder Lebenslage durchführen, selbst variieren und ergänzen mit Aspekten der jeweiligen Lebenssituation, in der Sie sich befinden. Ich wünsche Ihnen viel Freude dabei!


Beginnen Sie die Meditation, indem Sie zunächst Ihren Atem ganz ruhig betrachten und fließen lassen. Bei einem Spaziergang beobachten Sie
mit jedem Schritt den Fluss Ihres Atems.
Die kühle, frische Luft fließt durch die Nase in den Körper hinein,
fließt hinunter in Ihren Bauch, der sich leicht hebt, um schließlich –
vom Körper erwärmt - diesen langsam wieder zu verlassen.
Beobachten Sie so zunächst Ihren Atem ein oder zwei Minuten,
ohne ihn bestimmen, kontrollieren oder verändern zu wollen.

Haben Sie Ihren natürlichen Atemrhythmus für die Situation,
in der Sie sich gerade befinden, erlangt, entspannen Sie Ihre Schultern,
indem Sie diese langsam nach unten sinken lassen.
Öffnen Sie die Hände, so als wollten Sie den warmen
oder kalten Atem der Welt mit der ganzen Hand ertasten.
In dieser Weise gehen Sie weitere ein oder zwei Minuten durch den Wald
oder sitzen ganz entspannt auf Ihrem Stuhl.

Jetzt richten Sie Ihre Konzentration auf den Kontakt
Ihrer Füße mit der Erde.
Die Füße stehen vielleicht ruhig auf dem Boden, während Sie sitzen.
Oder Sie fühlen, wie jeder Fuß bei jedem Schritt langsam abrollt.
Achten Sie auf jede kleine Veränderung des Druckes und der Bewegung.
Stellen Sie sich vor, wie Ihre Füße mit der Erde verbunden sind,
wie die Erde und Ihre Füße in engem Kontakt miteinander sind,
plaudern, als wären Sie uralte Freunde oder Spielkameradinnen.

Nun öffnen Sie Ihren Brustkorb. Ihr Herz wird weit.
Sie spüren die frische Luft, die Sonnenstrahlen oder Regentropfen,
den Wind und wie diese mit Ihrer Brust und Ihrem Herzen 
in Verbindung treten. Stellen Sie sich vor, wie jeder kleine Windhauch, jeder Regentropfen, jeder Sonnstrahl, jedes Luftmolekül in der Sie umgebenden Luft wie durch Fäden oder feine Luftströme
im Bereich Ihres Brustkorbes mit Ihnen in Kontakt tritt.
Freuen Sie sich über diesen schönen Kontakt und Ihren Freunden.
Ihr Atem ist jetzt nicht nur natürlich fließend, sondern freudig entspannt.
Jeder Lichtschein, jeder Regentropfen, jeder Luftzug ist pure Freude.

Nun nehmen Sie weiteren Kontakt mit dem auf, was Sie gerade umgibt.
Fühlen Sie, wie der Wind oder der Regen, die warme oder kalte Luft
durch Ihr Haar streichen, Sie berühren und mit Ihnen in einen Gesang eintreten. Es ist das Lied über die Verbundenheit zwischen Ihnen
und der Welt. Diese Verbundenheit fühlen Sie in jedem Teil Ihres Körpers.
Fühlen Sie, wie der gerade am Wegesrand stehende Baum
seine Fühler nach Ihnen ausstreckt, Sie berührt an Armen und Beinen,
am Bauch und Po, an Mund und Nase, an Ohr und Auge.

Fühlen Sie,  wie jeder Grashalm „Hallo!“ ruft, wie jede Mücke oder Fliege vorbeikommt und mit Ihnen tanzen möchte, wie ein Pferd oder eine Kuh auf einer Wiese sich freuen über Ihr Vorbeikommen.
Wenn Sie durch eine Straße gehen,  fühlen Sie,
wie die vielen Menschen mit Ihnen neuronal sprechen,
Ihnen Geschichten erzählen und sich freuen,
dass ihnen jemand zuhört. Achten Sie auf alle diese kleinen
Verbindungen zur Welt, genießen Sie jeden einzelnen Kontakt,
jede Linie, jeden Faden, mit dem Sie mit dieser wunderschönen Welt verbunden sind.

Zum Schluss dieser Meditation fühlen Sie, wie jeder Lichtstrahl,  der
- von welcher Person oder welchem Ding auch immer -  reflektiert wird,
Ihnen eine Botschaft über diese Person oder dieses Ding schickt.
Wie jeder Ton, der durch die Luft getragen wird und an Ihr Ohr gelangt,
Ihnen zu flüstert: „Du bist mit uns allen verbunden. Wir sind zusammen.“
Freuen Sie sich über diese grandiose Familie,
die Ihnen bedingungslose Liebe und Aufmerksamkeit schenkt ,
denen Sie gleichfalls Ihre Liebe und Freude schenken.

Die Welt und Sie tanzen gemeinsam
zum Takt der Symphonie des Lebens.



 

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